Anforderungen an die Angebotsplanung – Beteiligung am Jugendförderplan 2021
Die Interessen und Wünsche junger Menschen in Steglitz-Zehlendorf sollten die Grundlage für Kinder- und Jugendarbeit im Bezirk sein.1 Das ist schon allein aus dem Grund wichtig, weil aktuell sehr viele (77,2% von 299) von euch unsicher sind (41,5% von 299), nicht wissen (24,7% von 299) oder nicht finden (11,0% von 299), dass der Bezirk eure Interessen und Bedürfnisse unterstützt und darauf eingeht.2
Kinder- und Jugendarbeit sollte dort Angebote an euch machen, wo ihr am liebsten eure Freizeit verbringt: Also auf öffentlichen Plätzen, in Parks, in der Nähe von Einkaufszentren/Cafés, Bars, Restaurants, bei Spiel- und Sportplätzen….3
Weil ihr nicht alle gleich seid und die gleichen Erfahrungen macht, sollte es auch verschiedene Freizeitmöglichkeiten und Unterstützungsangebote geben.4 Zum Beispiel wünschen sich manche von euch finanzielle Unterstützung oder reduzierte Tickets um auch mal in Museen/Kinos/Zoos/Sprunghallen und co. gehen zu können.4 Oder es gibt junge Menschen, die in Unterkünften wohnen und erst vor kurzem nach Deutschland gekommen sind, die sich Gruppenangebote und gemeinsame Ausflüge wünschen, um ihren Nachbarschaft, den Bezirk und auch Berlin kennenzulernen.4 Andere brauchen Räume, Unterstützung bei Diskriminierungserfahrungen und Freizeitangebote wie Reisen, Treffen mit Vorbildern, Gruppentreffen, Kurse etc. um unter sich zu sein und sich sicher zu fühlen- zum Beispiel geflüchtete Kinder und Jugendliche, Mädchen und junge Frauen, queere junge Menschen.4
Für den Großteil von euch (61,9% von 404) ist Selbstbestimmung in eurer freien Zeit sehr wichtig.5 Daher sollten Freizeitangebote grundsätzlich die Selbst- und Mitgestaltung junger Menschen ermöglichen.
Infos zu Freizeitmöglichkeiten sollten über Kanäle laufen, die junge Menschen nutzen: Für ungefähr jede*n Dritte*n von euch sind das Internet (29,7% von 404) und Soziale Medien (8,9% von 404) Top-Infoquellen zu Angeboten im Bezirk.6
Ihr nutzt Freizeitangebote wenn sie:
- zeitlich und räumlich flexibel sind3
- wo ihr spontan vorbeikommen7
- die zu euren Zeiten passen3
- die kostenlos sind3
- bei denen ihr mitbestimmen könnt8
Wie entstanden diese Zahlen?
Ab 2020 sollen in jedem Berliner Bezirk ein Jugendförderplan durch das Jugendamt geschrieben und den Jugendhilfeausschuss (JHA) beschlossen werden. Da steht drin, welche Angebote es von Jugendarbeit wo gibt, wie viele Leute wo arbeiten und zu welchen Themen es Beratungen, Workshops, Kurse, Unterstützung, Freizeit-Aktivitäten und Mitmach-Möglichkeiten geben wird.
GANZ WICHTIG: Eure Meinungen und Ideen sind die Basis für die Jugendförderpläne! Ohne euch läuft nichts!
Durch Aktionen, Projekte und Umfragen wollen wir von euch hören, wie’s euch geht, was ihr braucht, was euch interessiert, freut, nervt und so weiter! Ihr könnt uns aber auch gern einfach eine Nachricht schicken.
Im Oktober 2020 gab es z.B. eine Straßenbefragung mit 703 jungen Menschen zwischen 9-27 Jahren. Und wir haben uns angeschaut, was ihr bei anderen Umfragen von Streetworker*innen, dem Jugendamt und Projekten vom KiJuB 2019-2020 gefeedbackt habt.
Hier stellen wir euch das vor, was ihr uns gesagt, geschrieben und geantwortet habt.
Mehr Infos & Quellen:
1 Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf & Kumbier J. 2021, S. 35.
2 Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf & Kumbier J. 2021, S. 19.
3 Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf & Kumbier J. 2021, S. 41.
4 Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf & Kumbier J. 2021, S. 44.
5 Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf & Kumbier J. 2021, S. 23.
6 Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf & Kumbier J. 2021, S. 32f.
7 Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf & Kumbier J. 2021, S. 43.
8 Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf & Kumbier J. 2021, S. 46.